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Als wir 2001 mit dem Bau unseres „Huus Blinkfüür“ begannen, gehörte zu den Plänen auch eine Kapelle. Doch aus finanziellen Gründen mussten wir damals schweren Herzens auf diesen Bau verzichten, nicht aber auf einen Ort, an dem man alleine oder gemeinsam Gott danken, ihn bitten und loben kann. Der unter dem Dach von „Huus Blinkfüür“ vorgesehene Abstellraum diente uns fortan als „vorübergehende Kapelle“. Doch schon bald reichte der Platz nicht mehr aus. Am 01. Juli 2005 sagte Gott ganz deutlich: „Beginnt mit dem Bau der Kapelle!“

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Uns war klar, dass wir für diesen Bau keinen weiteren Kredit aufnehmen können und dürfen. Aber wie sollte es dann gehen? Wir nahmen zu Menschen Kontakt auf, deren Namen Gott uns in Gedanken rief. Und schon kurz danach sagte uns ein befreundeter Bauunternehmer zu, uns den Rohbau zu schenken.

Danach baute Gott Schritt für Schritt weiter an seinem Haus. Oft standen wir sprachlos vor Staunen vor der Entwicklung. Ganz still wurden wir, als uns eines Tages eine SMS erreichte, die für uns das große Wunder bedeutete: „Wir haben für alle Gewerke jemanden gefunden!“.

Im Folgenden können Sie lesen, wie es im Einzelnen weiter ging. Wir hoffen, dass unser Erzählen Sie im eigenen Leben und Glauben ermutigt. Denn: unser Gott ist ein Gott, der Wunder tut – damals wie heute, in unserem persönlichen Leben wie auch im Leben unserer Familien, Gemeinden und Gemeinschaften.

Parallel zu all dem plante Gott bereits das Herzstück der Kapelle, den Altar. Eine von uns hatte eine genaue Vorstellung, wie dieser Altar aussehen sollte. Unser Kaminbauer setzte die Ideen in die Tat um. Wir waren tief bewegt, als schon sein erster Entwurf am 31. Oktober 2005 genau der Vorstellung entsprach, und er dazu sagte: „Es ist mir eine Ehre, diesen Altar zu bauen, und wir möchten ihn Ihnen gerne schenken!“ Ob Sie ahnen, welche Freude all das in uns auslöste?

• 3. Dezember 2005
Fünf Monate sind seit dem 01. Juli vergangen, und der Baubeginn liegt in greifbarer Nähe. Wir treffen konkrete Absprachen mit den Bauunternehmern. Am Ende des Gespräches singen wir ein Loblied. Es fließt manche Freudenträne, denn die Kapelle wird so, wie sie von Anfang an gedacht war.

• 21. Februar 2006
Auf unserer Ausgleichsfläche landet ein Hubschrauber. In ihm sitzen die Menschen, die den Bau der Kapelle planen und begleiten werden. Sie wollen das Grundstück und die Zufahrtsmöglichkeiten besichtigen und letzte Absprachen treffen. Eine dreiviertel Stunde später sitzen sie bereits wieder im Hubschrauber und fliegen davon. Haben wir das wirklich erlebt?

• 07. und 21. April 2006
Zwei Mitarbeiter kommen und suchen nach den Bohrpfählen, die bereits 2001 gesetzt wurden. Auf dem Grundstück steht das Wasser, und es ist winterlich kalt. Wie wird der Bau vorangehen? Die ersten Ausmessungen erfolgen, und bereits am Abend ist die Mitte der Kapelle, der Platz für den Altar zu erkennen

• 24. April 2006
Baubeginn – es ist trocken und sonnig. In aller Frühe reisen drei Handwerker mit ihren Maschinen an. Da fast alle Handwerker aus der Nähe Hamburgs kommen, sind sie die ersten, die bei uns wohnen werden. Sie arbeiten gut und lange. Der Bau geht schnell voran. So schnell, dass wir bereits am…

• 24. Mai 2006
… das Richtfest feiern können. Es regnet, doch in den entscheidenden Momenten ist es trocken. Gott sei Dank! Wieder landet der Hubschrauber und bringt die Gäste der Baufirmen, die mit uns feiern. Es herrscht angespannte Freude, und es bewegt uns sehr, als der Bauunternehmer, der unsere Arbeit von Anfang an kennt und treu begleitet, selbst den Grundstein einsetzt. Seine Segensworte treffen das, was auch wir uns wünschen: dass die Kapelle zu einem Ort wird, den Menschen gesegnet verlassen.

• 01. Juli 2006
Wir feiern unseren 16. Geburtstag der Lebensgemeinschaft in der neuen Kapelle. Zu Beginn bilden wir einen Kreis um die Kapelle und singen das Lied: „Nimm ein das gute Land, das Gott dir gibt!“ Ein Lied, das uns seit vielen Jahren begleitet. Bewegt gehen wir hinein, loben und danken Gott für sein treues Tragen und Sorgen und für all das, was er uns in 16 Jahren geschenkt und anvertraut hat. So richtig begreifen kann dabei wohl noch nicht jeder, dass wir wirklich in der neuen Kapelle sitzen.

• 08. Juli 2006.
Es ist der Tag der Einweihung.
Viele haben bei den Vorbereitungen geholfen. Nun erwarten wir ca. 200 Gäste. Um 11.00 Uhr versammeln wir uns vor der Kapelle. Unsere Bläser spielen das Lied „Großer Gott, wir loben dich…“. Frau Holze-Stäblein, die Landessuperintendentin des Sprengels Ostfriesland, haben wir gebeten, die Einweihung zu vollziehen und im Dankgottesdienst die Predigt zu halten. Sie hat gerne zugesagt. Mit Worten aus Psalm 84 übergibt sie unsere Kapelle ihrer Bestimmung. Dann geht der Gottesdienst in der Kapelle weiter. Leider passen nicht alle Gäste hinein. Doch der Gottesdienst wird nach draußen und ins Wohnzimmer übertragen, so dass wir alle miteinander Gott danken und loben können. Es sind bewegende Stunden. In den Wortbeiträgen wird immer wieder der Wunsch für diese Kapelle deutlich: dass sie ein Ort wird, an dem Menschen Gott das Kostbarste bringen, was sie zu geben haben – ihr Herz; und dass sie ein Ort wird, an dem Menschen erfahren: hier bin ich geborgen und finde, was ich brauche: Gottes Liebe zu mir! Nach dem Festgottesdienst laden wir zu einem Imbiss. Gegen 14.30 Uhr gehen die letzten Gäste. Und wir blicken dankbar und ermutigt auf diesen besonderen Tag zurück; danken Gott und allen Menschen, die diesen Bau ermöglicht haben.

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